Dieses Forum ist bewusst gegen die sogenannte "Political Correctness" gerichtet, die sich meiner Meinung nach mittlerweile in erschreckender Weise in unserem Land ausbreitet. Die "Nazi-Keule" wird offenbar gegen jeden geschwungen, der sich nicht der politisch vorgeschriebenen Meinung anschließt.
Leider betreffen diese Vorgänge nicht nur die Politik unseres Landes, sondern auch unsere Medien:
Dass etwas in unserem Land nicht stimmt und dass auch unsere Medien etwas damit zu tun haben, hat mir zum ersten Mal der Eva-Herman-Johannes B. Kerner-Skandal gezeigt. Wer diesen im Original erleben möchte, möge bitte danach googeln. Für alle anderen fasse ich die skandalösen Ereignisse auch gern zusammen.
Es war irgendwann im Jahre 2007, als ich die von mir bis dato gern gesehene Sendung „Johannes B. Kerner“ einschaltete.
Eingeladen waren besagte Eva Herman, die Schauspielerin Senta Berger, die Moderatorin Margarethe Schreinemakers und der Comedian Mario Barth.
Die damalige Tagesschau-Sprecherin und Moderatorin der Sendung „Herman und Tietjen“ Eva Herman hatte bei einer Pressekonferenz Stellung zu ihrem Buch „Das Eva-Prinzip“ genommen, das unter anderem die Vorteile des eher altmodischen Familienmodells „arbeitender Vater, kindererziehende Mutter“ beschreibt. Sinngemäß erklärte sie, sie fände es schade, dass mit den 68ern nicht nur das schreckliche Gedankengut des Naziregimes abgeschafft wurde (das, wie sie betonte, wirklich schlimm war) sondern auch die Werte, die bereits vorher (also vor dem Dritten Reich) bestanden hätten, und die ihrer Meinung nach durchaus gut gewesen waren.
Ob man diese Meinung teilt oder nicht - „Das Eva Prinzip“ ist definitiv kein Grund, der Autorin eine „braune Gesinnung“ oder gar „Sympathien zum Nationalsozialismus“ zu unterstellen.
Und doch wurde genau dies von deutschen Medien getan – wenn man sich als deutscher Fernseh- und Printmedienkonsument blind auf selbige Medien verlassen hätte, hätte man überzeugt sein müssen, Frau Herman wäre ein blonder, weiblicher Adolf Hitler oder zumindest eine Eva Braun.
Bei Johannes B. Kerner wurde ihr wiederholt offen sowohl von Herrn Kerner selbst als auch seinen Gästen unterstellt, sie würde sich lobend über das Dritte Reich äußern, obwohl Frau Herman sich wieder und wieder hiervon distanzierte und die ganze Sendung über bemüht war, eventuelle Mißverständnisse auf freundliche Art und Weise auszuräumen.
Wer als Zuschauer auch nur ein bißchen gesunden Menschenverstand hat, wird bereits hier ein Riesenfragezeichen im Gesicht gehabt haben.
Noch abstruser wurde die Sendung, als ein im Publikum sitzender Historiker zu Frau Hermans Thesen befragt wurde und auf ebenso deplatziert feindselige Weise wie der Moderator und die Gäste über Frau Herman herfiel. Wieder und wieder suchte er Indizien für eine „braune Gesinnung“ seitens Frau Herman, die mit ihrer Argumentation nicht das Geringste zu tun hatten.
Als Frau Herman die „gleichgeschalteten“ Medien beklagte, warf ihr Johannes B. Kerner doch tatsächlich vor , dass der Begriff „gleichgeschaltet“ Nazi-Jargon sei und wollte sie auf diese Art und Weise endlich als „Nazibraut“ brandmarken.
Als Frau Herman darauf entgegnete, dass auch der Begriff „Autobahn“ von den Nazis geprägt worden sei und trotzdem allgemein benützt würde, entblödete Herr Kerner sich nicht, zu antworten „Autobahn“ gehe gar nicht“.
Damit hat er übrigens meinen Sprachschatz erweitert. Alles, was „politisch nicht korrekt“ ist, ist für mich seitdem „Autobahn“. Danke, Herr Kerner!
Als Johannes B. Kerner Frau Herman schließlich fragte, was sie aus der ganzen Sache gelernt habe, antwortete diese verständlicherweise: „Ich habe gelernt, dass man nicht über die deutsche Vergangenheit sprechen kann, ohne in Gefahr zu geraten“, was einen Sturm der Entrüstung beim Moderator und seinen drei anderen Gästen hervorrief. Frau Schreinemakers „distanzierte sich davon, hier zu sitzen“, Frau Berger drohte, zu gehen (ja, warum in Gottes Namen tat sie es denn nicht) und Herr Barth sah sich genötigt, Frau Herman zurechtzuweisen „Das stimmt ja nun nicht,“ was meiner Meinung nach der intelligenteste Satz war, den er an jenem Abend von sich gab.
Eva Herman wurde daraufhin von Johannes B. Kerner aufgefordert, das Studio zu verlassen.
Ich habe bis heute nicht begriffen, warum.
Übrigens hat Eva Herman gegen ihre Entlassung beim NDR geklagt und letzten Endes vor Gericht Recht bekommen. Eine öffentliche Entschuldigung von Herrn Kerner, seinen damaligen Gästen oder sonst IRGENDWEM, der an dieser öffentlichen Hinrichtung beteiligt war, hat es bis heute nicht gegeben.

Bestärkt wurde ich in dieser Meinung übrigens durch einen vor kurzem gesendeteten MONITOR-Beitrag auf ZDF. Hier wurde ein Beitrag über die rechte Partei PRO Nrw (über die ich nicht genug weiß, um sie zu unterstützen); gesendet. Ich dachte, oh, vielleicht erfahre ich hier mal etwas über deren Parteiprogramm. Monitor ist schließlich eine unabhängige Sendung auf einem staatlich finanzierten, also unabhängigen Sender mit Bildungsauftrag. WEIT GEFEHLT! In diesem Beitrag wurde lediglich die schmutzige Wäsche einiger einzelner Parteimitglieder gewaschen und nicht das Geringste über das Parteiprogramm ausgesagt. Dieser Beitrag hätte 1:1 dem DDR-Staatsfernsehen entstammen können. Reine Propaganda nach der Devise: Wählt das nicht das ist böse!
Ich will aber verdammt nochmal keine Journalisten, die für mich denken, ich möchte eine UNABHÄNGIGE Berichterstattung, um mir dann MEIN EIGENES BILD zu machen. Dafür zahle ich schließlich GEZ.